Digitale Barrierefreiheit

CR275 Weshalb Angebote für alle zugänglich sein sollten ()

In unserer digitalen Welt stoßen Menschen mit Beeinträchtigungen häufig auf Barrieren, wenn sie Formulare ausfüllen, Geld abheben oder einfach nur Untertitel lesen wollen. Trotz hilfreicher Assistenzsysteme wird so auch die Teilnahme am öffentlichen Leben erschwert. Durch den Abbau von Barrieren möchte man unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden – aber dieser Prozess geht vielerorts nicht schnell genug und manchmal sogar in die entgegengesetzte Richtung.

Weshalb sollte Barrierefreiheit nicht bloß ein nachgelagerter Gedanke sein? In Chaosradio 275 bespricht Marcus Richter mit seinen Gästen Niclas, Irmhild und Dennis, wo Technologie hilft und wo sie leider noch hindert.

Ein Transkript (PDF) der Sendung wurde von Ursula Walther erstellt.

Mitwirkende

avatar
Marcus Richter
avatar
Niclas Schmidt
avatar
Dr. Irmhild Rogalla
avatar
Dennis Morhardt

Referenzen

7 Gedanken zu „Digitale Barrierefreiheit

  1. Danke fürs darüber reden! Ich habe mal ein paar Anmerkungen und Ergänzungen noch:

    Für mich als Mensch mit einer stark ausgeprägten Legasthenie ist das Thema wichtig und alltäglich. Ich verwende Screenreader. Was für mich auch so nervig ist, wenn Werbung in der Mobilversion schlecht eingebunden wird. Z. B. ist bei der Seite von Spiegel Online es so das außerhalb von der Werbekachel die Werbung hinterlegt ist und dadurch die daten über die Werbung und nicht der Artikel vorgelesen wird.
    Zum Punkt mit den Untertiteln ist es wichtig, dass das auch automatisch funktioniert, sonst werden Personen, die Barrierefreiheit brauchen, gegenseitig ausgespielt. (Creators mit Legasthenie brauchen teils Stunden für ein paar Minuten Captions)
    Und Videospiele, die Textboxen haben, wo der Inhalt relevant ist, sind meist nicht zugänglich, wenn sie nicht eingesprochen sind. (besonders schade bei z.B. bei Paradox welche das Budget ja haben würden für einen Synchronsprecher)
    Weiterführend ist zu sagen, Datenschutz ist bei Hilfsmitteln immer schwierig, weil entweder muss ich viel dafür liegen lassen oder ich muss meine Daten opfern. (häufig also eine Frage des Geldbeutels, gerade im Markt von Diktiersoftware) und lasst mich gar nicht erst anfangen mit Urheberrechtsschutzmaßnahmen, die Barrierefreiheit aktiv verhindern. (Was bringt mir ein digitales Schulbuch, wenn ich alle Nachteile der gedruckten Fassung habe, bspw. nur als Bild und nicht als Text vorhanden)

    PS. Es gibt automatisierte Transkriptionsprogramme, die ihr für euren Podcast verwenden könntet, wo ihr das in 5 min Arbeitszeit erledigt habt. (besser ein paar Fehler als gar nicht 😉 KDEnlive nutzt dafür beispielsweise VOSK)

    • Danke, dass du Legasthenie erwähnst – wir hatten viele unterschiedlichen Beeinträchtigungen notiert, aber zu wenig Zeit, um alle anzusprechen.

      Dein Beispiel mit der Werbung zeigt für mich auf, welche wichtige Rolle Werbeblocker auch abseits von Privatsphäre spielen.

  2. Danke für die Folge!
    Eine Folge zur Zugänglichkeit bei anderen Behinderungsformen wäre noch klasse. Klar kann man nicht jede Beeinträchtigung einzeln betrachten, aber die Bereiche geistige Behinderungen und emotional/soziale Behinderungen sind da noch spannend, weil hier viel mit intelligenter Gestaltung von Websites etc erreicht werden könnte. Bei der Diskussion um Zugänglichkeit fallen die gerne unter den Tisch.
    LG

    • Die benutzen die gleichen Tools wie wir gerade. Laden aber Multitrack hoch und können trivial Sprecher unterscheiden. Das wäre für uns aus verschiedenen Gründen unschön.

  3. Herzlichen Dank für diese tolle Folge.
    Auch wenn ich mich nicht als beeinträchtigt zähle – aber ohne Brille kann ich nicht lesen und bin auch schon Rentner – betreffen mich viele Dinge – z.B. wenn man die Buttons, Kontakt oder das Impressum nicht leicht findet, weil man gefühlt 2km hoch oder herunter scrollen muss oder sich die Punkte in irgendwelchen Untermenüs erst einmal suchen muss.
    Und besonders Transskripte sind immer hilfreich
    – einmal um im Netz leichter gefunden zu werden.
    – dann lese ich manchmal die Transskripte von kurzen Videos, z. B. wenn ich nebenbei TV gucke oder eine langweiligen Konferenz folgen muss, da sind zusätzliche akustische Inputs störend und auch Kopfhörer nicht immer passend. manchmal geht es auch einfach schneller.
    Am wichtigsten war es aber als ich einmal eine längere, aus meiner Sicht unangebrachte Folge eines anderen Podcasts kommentieren wollte. Jedes mal die Stell suchen und mehrmals anhören, wäre zu viel gewesen, aber notwendig, um sauber zu kommentieren. Dank des Transkripts konnte ich aber die Stellen heraussuchen, nachlesen und sauber und detailliert kommentieren.

Schreibe einen Kommentar zu Anton Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert