CR288 Über Hacker-Geschichten in Filmen und wogegen darin gekämpft wird ()
Unser Anlass für das Chaosradio ist diesmal ein Buch über deutsche Hacker in Filmen, das William Mahan geschrieben hat. Er ist für den Podcast aus Arizona zugeschaltet, wo er als Germanistikprofessor arbeitet und sich dabei auch deutscher Kunst und Kultur widmet.
Wir sprechen in dieser Sendung über Hacker als Filmhelden und darüber, wie realistisch dabei an das Hacken herangegangen wird. Natürlich kommen wir dabei nicht an dem deutschen Film „23 – Nichts ist so wie es scheint“ vorbei, der den sogenannten „KGB-Hack“ in den 1980er Jahren und den Hacker Karl Koch filmisch aufgreift. Aber wir reden auch über ein paar mehr bekannte und weniger bekannte Beispiele.
Marcus Richter spricht mit seinen Gästen William Mahan, Caspar Clemens Mierau und Constanze Kurz im Chaosradio 288 über Hacker-Bilder in Spielfilmen, oft anhand von Beispielen und Anekdoten aus den Filmen. Wir fragen uns außerdem: Müssen Hacker in Filmen eigentlich immer etwas Illegales machen? Liest in den Hackerfilmen auch mal einer ein Manual? Und sind Hacker im deutschen Film und Fernsehen immer nur Männer? Das alles – und noch viel mehr – diskutieren wir in diesem Podcast oft an den Beispielfilmen „23“, „Who am I“ (Trailer ) und „The Billion Dollar Code“.
Eine gekürzte schriftliche Version dieses Gesprächs ist bei netzpolitik.org zu finden.
Tolle Sendung! Gerne mehr Hacker-Medienanalyse.
Ist zwar nicht deutsch, hat mich aber trotzdem gewundert, dass niemand Mr Robot erwähnt hat!
Danke für die tolle Sendung. Einer meiner Lieblingsfilme ist noch Sneakers – Die Lautlosen von 1992.
Zum Thema „Read the friendly manual“:
Hier kann ich constanze nur zustimmen. Auch in klassischen Filmen finde ich das Erlernen der Fähigkeiten oft besonders sehenswert. Peter Parker, wie er mit lernt, mit seinen Spinnenfähigkeiten umzugehen oder auch Bruce Wayne, wie er in Batman Begins mit dem Training beginnt.
Warum also nicht auch bei hackenden Wesen mal zeigen wie sie vom Script Kiddy zum Zero-Day Haxx0r mutieren?
Ansonsten: wieder mal eine tolle Episode, ich hoffe, dass da wirklich nochmal ein zweiter Teil kommt. Gerne auch mit dem Blick auf amerikanische Hackerfilme und Serien, wie das oben erwähnte Mr Robot.
Es gibt doch ein Beispiel zu diesem Thema.
„Das MIllionending“ von 1968 (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Millionending).
Peter Ustinov versucht hier einen Computer zu knacken, muss aber zunächst das geheime Manual entwenden und um dann Nachts heimlich damit zu arbeiten.
Oh, ich kannte „Hot Millions“ (Das Millionending) noch nicht, danke!
In der Folge habt ihr ja mehrmals über die Wahrnehmung von Hacker*innen gesprochen und wie sie durch Medien geformt ist. Ich finde es auch im speziellen interessant, wie dieses Bild so bei Menschen aussieht, deren Medienkonsum viel von (online-) Videospielen geprägt ist. Einerseits sind da ähnliche Klischees vorhanden, wie sie in Filmen und Serien vorkommen, weil die natürlich auch in den Stories entsprechender Spiele wieder auftauchen. Andererseits ist es ein teilweise etwas Technik-affineres Publikum, oder zumindest eins, das stärker mit digitalen Systemen interagiert. Das führt nicht unbedingt zu einem klareren Verständnis, aber eben zu einem anderen.
Ein wie ich finde gutes Beispiel ist, dass Menschen, die sich Programme zum ausnutzen von Exploits in online-Spielen herunterladen und verwenden oft als „Hacker“ betitelt werden, obwohl ja wenn überhaupt diejenigen, die diese Exploits entdeckt haben laut euren Definitionen darunter fallen würden.
Ich hatte noch auf eine Erwähnung von Free Rainer (https://m.imdb.com/title/tt0810868/?language=de-de) gehofft. Wenn ich mich richtig erinnere kam sogar eine RTFM Szene darin vor als sie herausfinden wie die Quotenboxen funktionieren. Also genau die angebrachte Kritik.