25 Jahre Chaosradio

25 Jahre Chaosradio

Am 29. November 1995, vor genau 25 Jahren, wurde die erste Folge Chaosradio bei Radio Fritz gesendet. Diese Aufnahme konnte leider nicht von uns gerettet werden, aber Chaosradio ist geblieben – als Medium für den Austausch zwischen Forscher:innen und Journalist:innen, Techniker:innen und Aktivist:innen, Nerds und Nicht-Nerds. Wir feiern 25 Jahre Wissensvermittlung, Gesprächsrunden und Interviews zu Spezialthemen.

Im vergangenen Vierteljahrhundert ist im Themenfeld von Chaosradio viel Spannendes passiert, über das wir informiert und diskutiert haben – unter anderem dieses:

  • 1995: Chaosradio geht zum ersten Mal auf Sendung.
  • 1996: Mit der Richtlinie 96/19/EG legt die EU-Kommission die Grundlage für den liberalisierten Telekommunikationsmarkt in Deutschland.
  • 1997: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt!“ – Die legendäre Chaosradio-Sendung 23 wird ausgestrahlt.
  • 1998: Das Grundgesetz wird zur Ermöglichung des Großen Lauschangriffs geändert. In CR28 stellen wir das Stanford-Projekt Google vor.
  • 1999: Das erste Chaos Communication Camp findet statt.
  • 2000: Durch den Standard RSS 0.91+ wird die technische Grundlage für Podcasts gelegt.
  • 2001: Der Chaos Computer Club feiert mit Blinkenlights seinen 20. Geburtstag.
  • 2002: Die erste Gulaschprogrammiernacht (GPN) findet statt.
  • 2003: Zum 20C3 wechselt der Congress vom Haus am Köllnischen Park ins Berliner Congress Center.
  • 2004: Der Begriff „Podcast“ wird erfunden. In CR91 erklären wir das gemeinsam geschriebene Lexikon Wikipedia.
  • 2005: Das neue Podcast-Verzeichnis von Apple iTunes lockt Massenpublikum an.
  • 2006: Deutsche und niederländische Hacker demonstrieren, dass Nedap-Wahlcomputer manipulierbar sind.
  • 2007: Die Initiative Chaos macht Schule wird gegründet.
  • 2008: In der Datenschleuder 92 wird der Fingerabdruck von Innenminister Wolfgang Schäuble veröffentlicht.
  • 2009: Das Bundesverfassungsgericht erklärt Wahlcomputer für verfassungswidrig.
  • 2010: Der CCC stellt das Konzept Datenbrief zur Verbesserung des Datenschutzes vor.
  • 2011: Der CCC veröffentlicht die technische Analyse eines Staatstrojaners.
  • 2012: Europaweit wird gegen ACTA protestiert.
  • 2013: Die NSA-Affäre erschüttert die Welt. In CR191 ziehen wir ein erstes Resümee.
  • 2014: Das erste Vintage Computing Festival Berlin (VCFB) findet statt.
  • 2015: Ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Landesverrats wird gegen Journalisten von netzpolitik.org eröffnet.
  • 2016: Die erste PrivacyWeek findet statt.
  • 2017: Der CCC veröffentlicht die technische Analyse der Software PC-Wahl.
  • 2018: Chaosradio bekommt nach über einem Jahrzehnt eine neue Webseite.
  • 2019: Mit CR253 findet die erste Chaosradio-Livesendung vor einem großen Publikum statt.
  • 2020: Neben Chaosradio darf auch die Metaebene ihren (15.) Geburtstag feiern. Hinter dem Podcast-Netzwerk steht mit Tim Pritlove der ursprüngliche Initiator von Chaosradio. Gratulation!

Als Radiosendung zum Herunterladen haben wir schon sehr früh mit einem Format experimentiert, das später als Podcast zu einer immer größeren Beliebtheit gelangen würde. Mittlerweile beträgt der Anteil der Podcast-Hörer:innen in Deutschland 33 %. Das Medium hat für uns keinesfalls an seiner Faszination verloren: Wir möchten mit und für euch in Themenkomplexe eintauchen, für die woanders kein Platz gewesen wäre, und uns ausreichend Zeit nehmen, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären.

Unsere Unabhängigkeit ist durch die Finanzierung des Chaos Computer Club Berlin sichergestellt. Werbeplatzierungen oder bezahlte Kooperationen lehnen wir kategorisch ab. Chaosradio wurde seit jeher von Freiwilligen realisiert. Das schließt neben einigen Moderator:innen auch viele Helfer:innen im Hintergrund mit ein.

Seitdem wir unsere Podcast-Downloadzahlen messen, können wir pro Folge niedrige bis mittlere fünfstellige Zahlen verzeichnen. Für uns nicht selbstverständlich – wir arbeiten kontinuierlich an Themen, Technik und Formaten.

Ohne unsere kompetenten Gäste wäre keine einzige Sendung möglich gewesen. Diese umfassen ein breites Spektrum: Neben Hacker:innen reden wir auch häufig mit Journalist:innen, Autor:innen, Aktivist:innen oder Forscher:innen. Kurz gesagt: Alle sind Expert:innen auf ihrem Gebiet und möchten ihr Wissen möglichst verständlich zu vermitteln. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar.

Zu guter Letzt bedanken wir uns recht herzlich bei allen Hörer:innen für ihre Zeit, ihre Unterstützung und ihr Feedback. Danke, dass ihr uns schon seit zweieinhalb Dekaden treu seid.

Auf die nächsten 25 Jahre!