Das Familieninternet

CR142 Internetsperren gegen Kinderpornographie (und andere Dinge, die wir nicht sehen sollen) ()

Familienministerin von der Leyen hat sich Anfang Januar mit deutschen Internetprovidern geeinigt, dass der Zugriff auf bestimmte Internetseiten gesperrt wird, da sie kinderpornographisches Material enthalten sollen. Der Begriff "Zensur" wird dabei bewusst vermieden. Juristisch steht diese Sperre auf wackeligen Beinen, viele technische Fragen sind offen. Im Chaosradio möchten wir über die technische Umsetzung dieser Maßnahme sprechen und welche weiteren Konsequenzen dieser Schritt in Richtung "sauberes Internet" für die Gesellschaft hat.

17 Gedanken zu „Das Familieninternet

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  2. Das Thema ist zwar schon etwas durchgekaut, aber muss wohl leider gegelmäßig zur Wahlkampfzeit wieder aufgewärmt werden. Die vertretenen Positionen ändern sich nicht, die Fronten sind klar.
    Solange die breite Masse nicht kritisch genug ist, über das „Ich bin entrüstet, daß sowas existiert !“ hinaus schaut und bereit ist, über die Konsequenzen nachzudenken, wird sich daran auch nichts ändern. Nachdenken ist halt anstrengend, besonders wenn Emotionen den Blick trüben.
    Mit Emotionen lässt sich fabelhaft lenken/führen/irreführen.

  3. Hallo
    Seit wann ist das Chaosradio denn immer Mittwochs? Ich dachte es wäre immer am letzten Donnerstag? Hab es gestern ganz verpasst?

    Es kann auch daran liegen das ich längere Zeit nicht da war.

    Gruss
    Gunnar

  4. Ups, sehr peinlich. :o(
    Ich hatte auch 1 Jahr keinen Computer mehr und konnte kein Chaosradio hören. Tut mir leid. Hatte gar nicht daran gedacht.

  5. Als Lehrer bin ich in meiner Schule auch mit dem Internetfilter beauftragt. Ich kann nur sagen, dass 15 jährige, die verbotene Seiten besuchen möchten, das auch schaffen. Wir filtern auch nur, weil wir jüngere Schüler schützen wollen, die versehentlich mal „irgendwo“ klicken.

  6. Ihr hättet vielleicht noch einmal drauf hinweisen können (kam ja auch so am Rande), dass man so einfach nun auch nicht an Kinderpornografie kommt. Habe mir den Podcast vorhin unterwegs angehört und konnte es deswegen nicht gleich mal probieren, aber Google und andere einschlägige Suchmaschinen brachten nun auf Anhieb nichts, und „gestolpert“ bin ich erst recht noch nicht über solche Schweinereien. Vielleicht liegt es daran, dass man sich jenseits der Copyright-Diskussionen in solchen Fragen im ganzen Web einig ist?

    btw: Wie hieß denn das Lied, was zwei mal angespielt wurde. Mit den Weihnachtsglocken im Beat?… ihr hattet von einer Fritz-Playlist gesprochen, aber das half mit nicht sonderlich weiter! Danke! 🙂

  7. Meinet wegen sollte man Berechtigungen vorab einholen, um sich gewisse Informationsinhalte im Internet zugängig zu machen. Zensur kann – muss aber nicht immer effektiv sein! Ich finde, ein Horror-Film dem man im Fernsehn gesehen hat – wo sogar nach 23:00 Uhr Glitmaßen abgetrennt werden dürfen (soweit wie bekannt) ist auch nicht gerade schlimmer als das was man im Internet zu erwarten hat, wenn man neugirig ist. Man sollte den Informations-Junkees auch die mglichkeit geben, sich selbst eine Meinung zu bilden, und zwar um zu bezwecken seinen Horizont zu erweitern, und nicht eben nur zu Bestätigen! Im allgemeinen zwingt uns der verdacht auf Kinderpornographie immer eine unüberdachte allgemein gültige Antwort auf: „Schw… Ab!“ doch wenn man weiß was wir im Fernsehn zu sehen bekommen… Unterschied ist nur – das eine ist Fake, und das andere zu lieb – Frage: ist man selbst eigentlich real?

  8. ah, bloß ein snapshot, ich hätte genauer lesen sollen. scheint aber dann nur mäßig sinvoll zu sein. und ob das wohl rechtlich in ordnung ist, das zu cachen…

  9. @Kevin: Sehe ich sehr ähnlich. Wenn man sich ansieht, was so alles in die Kinos und ins Fernsehen kommt und mit welchen menschlichen Abgründen sich dort beschäftigt wird, sollte man eigentlich erkennen können, dass es primär immer um die Beschäftigungen mit diesen Abgründen geht. Wenn diese Beschäftigung gut verläuft, lässt sich mit den Abgründen leben, bleiben sie doch meist weiter Fiktion. Verläuft es schlecht, verlagert sich das Problem nur in weniger öffentliche Bereiche, wie man bei so ziemlich jedem gesetzlich verbotenen Bereich (Drogen, Menschenhandel, illegale Waffenverkäufe, …) sehen kann. Wie das ein Höher auch schon am Telefon sagte, das Problem verlagert sich nur und wird durch wegdrücken und zensieren nicht an der Wurzel angepackt. Die Wurzel des Übels im Falle von Kindesmissbrauch ist sicher eine Hochkomplexe, und ich verstehe weshalb der Gesetzgeber lieber die Keule der Zensur einsetzen möchte, letztlich wird er aber nicht darum rum kommen die sozialen Missstände, die hinter illegalen Aktivitäten stehen, zu würdigen. In meinen Augen sind viele der Ursachen für z.B. verabscheuungswürdigen Kindesmissbrauch auch im Zerfall sozialer Strukturen zu finden, in Städten in denen die Anonymität all gegenwärtig ist, wo Vereinsamung viele trifft. Das führt auf Dauer eben zu mannigfaltigen geistigen wie körperlichen Krankheiten, und diese müssen ausreichend therapiert werden.

    Letztlich wird die Zensur im Netz aber eh nichts bringen, da sich die Information bei entsprechender Nachfrage ihren Weg schon irgendwie bahnt. Und wenn es auch wie früher zu C64-Zeiten ist, und man wieder vermehrt Datenträger austauscht.

  10. Das Problem, das ich sehe, ist einfach, dass das Internet weltweit ist und es keine einheitliche Gesetzgebung gibt.
    Meiner Meinung nach sollte es eine einfache Möglichkeit geben, Seiten die illegale Inhalte anbieten zu löschen und die Betreiber abzumahnen.
    Ich meine, in Deutschland kann man auch nicht einfach so eine Zeitschrift mit kinderpornografischen Bilder rausbringen, oder eine die mit CD ausgeliefert wird auf der urheberrechtlich geschützte Werke sind. Und obwohl es so ist, schreit auch keiner „Zensur!“.
    Gut, es würde vielleicht dazu führen, dass Dinge wie Filehoster oder YouTube stärker moderiert würden, oder das eine Anmeldung komplizierter würde (da man jemanden haben muss, der haftbar gemacht werden kann) aber der jetzige Zustand ist auch nicht gerade toll. Ich meine, als Urheber hat man doch überhaupt keine Chance, Schwarzkopien zu verhindern und was noch schlimmer ist, man hat niemanden den man dafür verklagen könnte.

  11. Welche ISP machen denn da mit?
    Falls meiner dabei ist werde ich auf jeden Fall von dem Sonderkündigungsrecht gebrauch machen und zu einem ISP mit mehr Rückgrat wechslen.

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