Wer hat Angst vorm Googlemann?

CR154 Über Risiken und Nebenwirkungen bei der Onlinenutzung ()

Jeder kennt es, jeder nutzt es - der Name der Firma Google ist zum Synonym zur Suche nach Daten im Internet geworden. Etwas zu googlen ist einfach und bequem. Aber der Datenhunger von Google wird immer größer, und es zeichnet sich ab, daß Google nicht nur alles über die Welt weiß und wissen will, sondern auch über uns. Wenn Google weiß, was du suchst, weiß Google auch, wer du bist. Aber das ist längst nicht alles, was Google über dich wissen will. Bilder, Karten, Blogs, Chats, Bekanntschaften, Kalender, Texte - alles kann man mittlerweile mit Google umsonst verwalten. Die einzige Gegenleistung sind noch mehr Daten, die man offenbaren muß. Ist das ein angemessener Deal? Gibt es nicht auch Risiken? Wird die Privatsphäre, wie einige behaupten, demnächst nicht mehr existent sein? Entwickelt sich Google zum Big Brother? Ist Google die einzige Gefahr oder einfach nur die Größte? Oder meint Google es einfach nur gut mit uns? Vor allem aber natürlich: Wie nutzt ihr Google? Antworten auf diese Fragen wollen wir heute mit euch im Chaosradio 154 diskutieren.

31 Gedanken zu „Wer hat Angst vorm Googlemann?

  1. Böses Google, 🙂 Google entwickelte sich schnell und wurde wie eine Ehefrau irgendwann konnte man nicht mit und nicht ohne sie leben.
    Aber sagt nicht man hätte euch nicht gewarnt.
    Oder wie erklärt Ihr euch das Video Google Epic 2015? Es ist aus dem Jahr 2004 und wie ich finde hat sich erschreckend viel so entwickelt wie damals zusammen gesponnen. Ich geb es offen zu, ich bin abhängig von Google 😉 Und es gibt Menschen da draußen die können nicht mal richtig googlen.

  2. Statt Google kann man auch Scroogle nutzen (http://www.scroogle.org/cgi-bin/scraper.htm) die sagen, sie würden keine Suchanfragen speichern (ob es das stimmt ist eine andere Frage). Außerdem hat man dadurch einen Proxy zwischen sich und Google und hat trotzdem den Google-Komfort.
    Für Landkarten nutze ich Openstreetmaps, da dort das Kartenmaterial oft genauer und neuer ist. zudem kann man es exportieren.
    Zu Google Streetview kann ich sagen: Sehr praktisch, ich habe damit schon Hostels rausgesucht. Denn wenn man kurz im netz sucht, dann gibt es zig Webcams, die Quasi-Livebilder ins Netz speisen, oftmals mit ausreichend Auflösung um Gesichter zu erkennen.

  3. Ich habe alle meine Kontakte (Name, Anschrift, Kontaktmöglichkeiten, Foto, …) bei Google eingetragen und synchronisiere dies mit meinem PDA. Ich hoffe das jemand aufpasst und diese Daten nie missbraucht werden.

  4. Seit etwa 8 Jahren gar nicht. Damit mein ich nicht nur die Suchmaschine, sondern alle Dienste von Google. Einige Leute fragen, wenn die das mitbekommen, wie man ohne Google an seine Informationen, Unterhaltung (Youtube) kommt, aber das zeugt nur von der Unwissenheit und Ignoranz des Durchschnitts Benutzers.

  5. Hatte erst jetzt Zeit den Podcast anzuhören; wie ich finde ist dies ein erschreckendes Dokument der Unbedarftheit und Kritiklosigkeit der sogenannten ‚digital na(t)ives‘. Einige Male habe ich mich gefragt, wie haben die es denn jetzt nur geschafft, daß hier ein Internetausdrucker anruft.
    Zwickt’s mi, i glab i dram? Nein, dies ist die grausige Realität.

  6. Ach man, ich bin echt enttäuscht, wohin sich das Chaosradio entwickelt hat. Thematisch kommt überhaupt nichts mehr rüber. Zwischen Werbe- und Nachrichtenblöcken wird nur noch durch die Sendung gehetzt, jeder zweite Hörersatz ist schon zu viel, bei jedem Ansatz der Gäste etwas zu erläutern, kommt nur noch „da kommen wir später vielleicht noch drauf..“. Auch „Google“ selbst ist jetzt kein Burner-Thema. Die Essenz – es ist toll, aber auch gefährlich – stand bei diesem Zielpublikum doch schon im Vorfeld fest. Da wäre ein „proaktives“ Thema, wie „WIE nutzt Ihr das Netz“ viel besser gewesen. Nicht tiefschürfend, aber allemal interessanter als dieses „Streetview ist doch toll“-Gelabere.
    Wer mal sehen will, was in ner 3/4 Stunde rüberkommen kann, dem empfehle ich: http://wissen.dradio.de/index.98.de.html?dram:article_id=908&dram:play=1
    Oder eben CR Express.

  7. Danke für den Podcast erstmal! Etwas wundert mich gerade aber doch ein wenig: Habe mal sowohl im Cahosradio- als auch im BlueMoon-Podcastfeed die betreffende Folge runtergeladen und wunder mich darüber, dass im BlueMoon-Feed die Folge dankenswerter Weise ohne Nachrichten-Gedöns daherkommt. Diesmal hab ich die Folge ausnahmsweise recht zeitnah gehört, aber ich fänds super, wenn ihr das auch im Chaosradio-Feed hinbekommen würdet (die „entnachrichte“-Datei scheint ja dann eh vorhanden zu sein…), dann wirds in Zukunft nämlich auch wesentlich angenehmer länger zurückliegende Folgen zu hören ohne im wahrsten Sinne des Wortes vom Schnee von Gestern zu hören (=halbes Jahr alte Nachrichten bzw. älter).

    Also Quintessenz: Bitte auch im Chaosradio-Podcastfeed die nachrichtenlose Variante 🙂

  8. Super Folge, aber leider konnte ich sie mir fast nicht anhören wegen der fiesen Alias-Frequenzen die ihr da reingemurkst habt diesmal 😉

    Die Tonqualität ist ja sonst bei Chaosradio immer bestens, aber diesmal war es schlimm (obwohl, es gab schonmal eine Folge mit dem gleichen Fehler!). Ist bestimmt beim Downsamplen von dern 48 kHz aus dem Studio auf die 44,1 kHz passiert. (Mit iTunes abgespeichert? 😉 Lasst es am besten das nächste Mal einfach bei 48 kHz und macht es direkt mit LAME oder so… der lässt die Samplefrequenz im Normalfall unangetastet.

    Nur ein kleiner Verbesserungsvorschlag!
    Gruß Fabian

  9. Ein spannendes Thema ist das, was da rüber kommt. Gerade die letzte halbe Stunde ist stark, weil die Quintessenz rausgeschält wird. Google lebt in einer Ambivalenz zwischen dem Zwang den Werbekunden, immer bessere Möglichkeiten zu bieten, indem es viele Daten sammelt, indem es den Nutzer dazu bringt, sie einfach abzuliefern. Gleichzeitig muss es alles tun, um den Datengau zu verhindern. Wenn es zu einem Gau käme, stünde das gesamte Geschäftsmodell in Frage. Ich denke aus diesem Grund hat sich Google auch aus China zurückgezogen: Mit Zensurvorwürfen können sie leben, denn das gefährdet ihr Geschäftsmodell erstmal nicht. Wenn aber die Integrität der Nutzerdaten auf dem Spiel steht, verstehen sie keinen Spaß.

    Ich selbst lebe in einer ähnlichen Ambivalenz mit Google, wie Google mit seinen Nutzern. Ich nutze seit 5 Jahren GMail, weil es brutal praktisch ist. Ich bin darauf angewiesen, meine Mails auf allen mobilen und stationären Endgeräten abzurufen. Und meinen gesamten Mailbestand durchsuchen zu können. Wenn es eine vergleichbare Webmaillösung für einen lokalen Webserver gibt, würde ich vielleicht darauf umsteigen. Gefunden habe ich so etwas noch nicht.

    Alle meine Webprojekte laufen auf Analytics. Ich habe viele der umfangreicheren Webanalysetools probiert, aber alle werfen irgendwann Probleme ab, alleine was die Archivierung der immensen Datenmengen und deren Verarbeitung angeht. Es ist genial, den Traffic oder andere Gesichtspunkte über mehrere Jahre verfolgen zu können.

    Ansonsten bin ich aber vorsichtig mit Google. Meine Suchanfragen (100-200 / Tag) laufen nicht über den gleichen Browser wie GMail und sind oft zusätzlich anonymisiert. Als Nutzer filtere ich Google Cookies und Analytics-JavaScripts heraus. Picasa oder Google Docs nutze ich kaum.

    Alles in allem gehört Google aber für mich zu den Guten. Zumindest bei den Mails sind die bei Google so sicher wie bei einem beliebigen deutschen Webhoster, wo ich einen eigenen Mailserver betreiben könnte. Vielleicht liegen sie bei Google sogar noch sicherer, denn dafür müssten zumindest deutsche Strafverfolgungsbehörden größere Hürden überwinden, da ranzukommen als bei meinem deutschen Hoster.

  10. Hi,

    habe gerade den Podacast gehört und war wieder enttäuscht, dass selbst den „Spezialisten“ die nötige Weitsichtigkeit und Ersthaftigkeit zu diesem Thema fehlt.

    Zu zumindest einer Sache hätte ich gerne eine bessere Diskussion hören wollen. Die zweite Anruferin hat z.B. angesprochen, dass Leute nicht Ihr Haus in Google Streetview haben wollen, da sie der Öffentlichkeit nicht preisgeben wollen in welchen Verhältnissen sie leben.

    Sie wurde leider abgewimmelt, mit der immer wieder kehrdenden Aussage: „Was soll an einem Durchschnittsmenschen schon interessant sein?“, aber genau das ist das Hauptproblem!

    Google hat ein sehr genaues Profil (Vorlieben, Kontakte, Krankheiten, Wohlstand, Religion etc.) von nahezu jedem Internetnutzer (egal ob er eingeloggt ist oder nicht – durch die Schnittpunkte über cookie, ip, login, email-inhalte etc. ist man eigl. immer eindeutig identifizierbar).

    So nun wundert man sich eines Tages vielleicht, warum man z.B. keine Krankenversicherung bekommt. „Nicht versicherbar!“. Komisch denn der Versicher weiß eigl. nichts über einen, außer die Infos die man zugeschickt hat, oder doch??

    Tsja, nun hat die Versicherung aus irgendeinem Grund Zugriff auf das Google-Profil, aus dem vielleich herforgeht: „ließt viel zum Thema Depression“, „Bestellt 4 mal die Woche Fastfood“, „Hat im Schnitt alle 12 Monate einen neuen Partner“, „Treibt keinen Sport“ etc.

    Ja richtig, es ist ein leichtes für Google solch ein Profil zu erstellen. Und jeder der Geld, Macht oder Einfluß hat, kann einen Weg finden an diese Daten heran zukommen.

    Und genau das betrifft nämlich hauptsäch die NORMALEN Leute.

    Oder was wäre im schlimmsten Fall bei einem Regimwechsel? Der neue Staat will vielleicht genau wissen, wer z.B. homosexuell ist, wer Einwanderer ist, wer krank ist etc.

    So etwas hatten wir schon einmal, nur nicht mit diesem Riesen-Pott an Informationen zu jeder mann.

    ^ Genau dazu würde ich gerne mal eine Sendung hören.

    Ansonst kann ich Euch nur loben, die Themen sind oft sehr interessant.

    Vg,
    reinhard

  11. Ich finde die Aussage, etwas gar nicht erst zu tun, nur weil man nicht will, dass es andere erfahren, erschütternd. Für mich käme das der Abschaffung der Privatsphäre gleich, und die steht bei uns im Grundgesetz.

  12. Bitte Anrufer vorher screenen 🙂 und weniger durchlassen. Die meisten hatten mal wieder keine Ahnung vom Thema (besonders der zweite) und konnten die Sendung nicht wirklich nach vorne bringen.

  13. Warum gibts 2 Tage vor dem nächsten CR eigentlich immer noch keine Aussage zum Thema? Die Mitmachseite (Wiki) wird dadurch total witzlos.

  14. @nik: Das kommt von der kurzfristigen Planung, die dem Namen des Radios gerecht wird. Chaosradio eben…

    Wir arbeiten aber quasi ständig daran, dass zu bessern.

    Was wächst über den Kopf? Also an welchen Punkten entsteht dieser Eindruck?

  15. Pingback: Was die Google Autos wirklich speichern | provider-stoerung.de

  16. Ich glaube das Problem ist, daß man für nicht analoge selbst-Bloßstellungen als Mensch durch Echtwelt-Sozialkontakte (Schule, Arbeit, Freunde etc.) ziemlich gut gefühlsmäßig abschätzen kann was geht und was nicht, und in der analogen social community Informationen eine relativ kurze Halbwertszeit haben. Für digitale Kommunikationsplattformen, mit denen sich ein Großteil der Menschen erst seit 10-15 Jahren beschäftigt, und die sich in ihrer Art und Technik auch noch beständig ändern, ist es vermutlich schwieriger ein Gefühl für den Wirkungsradius des eigenen Handelns zu bekommen.

  17. Ein Punkt wurde völlig außen vor gelassen. Darauf welche Daten bei Google landen hat man oft keinen Einfluss.

    Was nützt es, wenn ich keinen Google-Account besitze, oder nur unvollständige Daten angebe, ein Freund mich aber in seinem Adressbuch bei Google stehen hat? Natürlich mit Geburtsdatum, damit ihn der Kalender daran erinnert.

    Sobald ich eine Email an eine Googleadresse schicke hat Google meine Kontaktdaten und weiß worüber die Konversation handelt. Jetzt kann man natürlich sagen man schickt nichts an gmail, was aber wenn gmail als Sammelpostfach verwendet wird?

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