Eigenhosting: Elend oder Erlösung?

CR199 Oder: Wo man den eigenen Server am besten hinstellt und was man damit nicht machen sollte. ()

Nicht nur die Geheimdienste überwachen uns im Netz. Auch die Firmen, die uns die verschiedenen Dienste anbieten, durchschnüffeln und verwerten ungeniert unsere Daten, verlieren sie bei Angriffen oder durch unachtsame Administratoren und verkaufen diese – wenn man jüngsten Berichten glauben schenken kann –seit Jahren auch an Staat und andere Firmen. Doch wie entzieht man sich dem eisernen Griff von Dropbox, Facebook, Google und Apple?

“Mach es doch einfach selber!” lautet die in den Ohren von blutigen Anfängern fast schon höhnische Aufforderung. Natürlich wäre es ideal, Mail-, Chat- und Speicherplatzserver selbst zu betreiben. Am besten an einem Ort, wo man auch die Hardware unter eigener Kontrolle hat – oder wo zumindest rudimentäre Datenschutzgesetze gelten.

Doch was ist dafür notwendig? Ist es besser, den Server unter dem eigenen Schreibtisch zu verstecken oder sollte man ihn doch lieber in einem Rechenzentrum zu platzieren? Lohnt es sich, solche Dienste auf im Freundeskreis anzubieten? Wie schwierig ist es eigentlich, einen eigenen E-Mailserver aufzusetzen und was kann man dabei alles falsch machen? Und welche juristischen, sozialen und unvorhergesehenen Konsequenzen kommen da auf einen zu?

erdgeist und Dmitry geben eine kleine Einführung in die wunderbare Welt des Eigenhostings und verraten, was man beachten sollte, damit man selbst nicht genau dieselben Fehler macht, wie die großen Anbieter.

25 Gedanken zu „Eigenhosting: Elend oder Erlösung?

  1. Ist bestimmt eh alles wieder das übliche „hier, installier ownCloud, ist voll geil ey…“, das einem in jedem zweiten Linsuxforum entgegenblubbert.

      • 1. ownCloud hat nicht allzu selten kritische Sicherheitslücken. Da es mehr als nur ein Dateispeicher ist, ist bei einem Eindringen mehr als „nur“ die Dateiintegrität in Gefahr. (Empfehlung: 1 Dienst pro Einsatzzweck.)

        2. ownCloud eignet sich noch nicht als Ersatz für eine Dropbox: Manche Synchronisationsclients wirken noch nicht ausgereift, verlieren gern mal die Verbindung (jedenfalls bei mir).

        Das sind nur die zwei, die mir spontan einfallen.

        Ich habe die Sendung aus Zeitgründen versäumt, grundsätzlich aber: Sachen selbst hosten gern, aber „Server gehört mir“ ist noch kein Grund, dem Ergebnis eher zu trauen als „den Amerikanern“.

        (Apropos Dropbox: EncFS funktioniert hervorragend damit … ;-))

      • Kritikpunkte:
        – siehe Vorposter
        – Synchronisation ist GAR NICHT inkrementell. Ändere eine Byte einer 100 MB Datei und du lädst 100 MB hoch
        – Mieser Codestil, der wahrscheinlich zu vielen Sicherheitslücken führt:
        https://plus.google.com/+KristianK%C3%B6hntopp/posts/GwTLk1kk5CG
        https://plus.google.com/+KristianK%C3%B6hntopp/posts/GEHPAYKzNhX
        https://plus.google.com/+KristianK%C3%B6hntopp/posts/CP6oxFZt5pM

        Vorschlag für eine Alternative? seafile.com.
        Vorteile:
        – Sinnvolle Programmiersprachen/Techniken: C(++?) für Syncclient und Syncdaemon, Python (Django) für das Webfrontend, Git als Backend
        – Kann inkrementellen Sync. Ändere das eine Byte, innerhalb von einer Sekunde ist die Version auf dem Server wieder aktuell
        – Läuft flott und stabil
        – Tut ziemlich genau das was Dropbox tut, statt alles gleichzeitig zu wollen.

        Gut, der Rest?
        – Webmail: Roundcube ist nett
        – Kalender, Kontakte? Dann vielleicht eine Groupware wie tine statt roundcube

        Für andere Sachen müsste ich nochmal in owncloud reingucken, aber Dinge wie Integration von impress.js und so weiter brauche ich nicht wirklich für einen Cloudspeicher.

    • Ich finde es Klasse eine Diskussion zu führen, bevor man weiß um welchen Inhalt es geht. Ich guck lieber in meine Kristallkugel, da sehe ich wenigstens das was ich erwarte zu sehen – eine sehr verzerrte Welt.

      Ich freue mich auf einen regen Austausch – nach der Sendung.

  2. Ich verdtehe nicht warum hier niemand von Lima (dem kickstarterprojekt) spricht. Klar, noch nicht aufm Markt, aber kurz davor und wenn man der Werbung Glauben schenkt ist das dann doch die Eierlegende Wollmilchsau.

  3. Hallo,

    ich hatte damals unter Windows mit AIDEX MiniWebServer http://www.aidex.de/software/webserver/ angefangen. Und auch mal http://rejetto.com/hfs/ ausprobiert, aber da meckern die Antivierenprogramme zu oft rum. Danach hatte ich den Instanmessanger Sonork – heute tot – und Direct Connect Server am Start im Lan.

    Heute hab ich divierse Dienste am Laufen z.B. Jabber-Server (Murmur) Mumble-Server (OpenFire) Diverse Gameserver … und auch im Internet hängen. Jetzt ist ein Raspberry Pi für den Jabber-Server dazugekommen und alles wird von Windows nach Linux migirert. Weil Linux für Server letztendlich einfach besser ist.

    mfg

  4. Danke für den interessanten Podcast.

    Arkos.io ist ein interessantes Projekt, leider habe ich von dem eingesetzten SparkleShare keine Android-Client im Play-Store (mehr) gefunden. Im entsprechenden github Projekt gab es auch seit 1 Jahr keine Änderung mehr.

    Gibt es da noch bekannte Android/WinPhone-Clients

    Gruß,
    Alex

  5. Hey,

    ich suche ein ARM Board (vergleichbar mit RasPI, Pandboard, Cubieboard/truck, etc.) mit zwei LAN Ports (Dual NIC) um das Board auch noch als Router verwenden zu können.

    Vorschläge?

    Gruß,
    Nico

  6. Kann es sein, dass hier zwei Stunden über Eigenhosting diskutiert wurde und nicht einmal die Synology Diskstation erwähnt wurde? Alle diese Funktionen gibt es schon fertig und leicht zu konfigurieren: webhosting, Mailserver, cloudsstation (viel besser als owncloud oder gar dropbox), Audioststion und Videostation und und und…,
    In der Diskussion wurde so getan, als gebe es zwischen zeitaufwendiger Bastelei und dem Ausgeliefertsein gegenüber den Datenkraken wie Amazon (Dropbox wird dort gehorstet!) keine Alternativen! Hatte den Eindruck, die Debatte ist mindestens fünf Jahre alt..

  7. Bin seit 2008 Selbst-Hoster.

    Seitdem hauptsächlich Kolab (früher mit Horde Frontend, mittlerweile mit Roundcube). Trotz anfänglicher Probleme mit openpkg (Kolab 2), lief es immer stabil. Seit Kolab 3 gibt es Debian Pakete, die wirklich gut laufen. Ebenfalls ejabberd als Chat-Server und OwnCloud mit lighttpd als File-Server (keine anderen Services).
    Hab 5 User (der engste Freundeskeis, nur persönlich bekannte Personen) und auch mit nur 1 MBit Upstream gibt es keine Beschwerden. Als Dyndns-Provider benutze ich Selfhost.de, die günstig (18 EUR/Jahr) und gut sind.

    • Hab ich vergessen:

      Problem bei vielen fremden Mailservern ist, dass sie Mails von dynamischen IPs nicht annehmen. Selfhost bietet kostenlos ein Mail-Relay an, damit lassen sich Mails zuverlässig zustellen, ABER: da kann ein Dritter mitlesen – ich hab meine Freunde darüber aufgeklärt.

      Und nochwas: Trotz häufiger Kritik an Virtualisierung (die ich überwiegend teile), laufen alle Dienste bei mir in VMs (Mail, XMPP, OwnCloud). Ich sehe das so ähnlich wie Sandboxing, aber 100% Sicherheit gibt es nicht. Andererseits ist es für mich günstiger (Stromrechnung), nur einen Computer 24/7 laufen zu lassen, dessen Netzteil wenigstens halbwegs in einem Bereich ausgelastet ist, ohne zu vieldurch Verlustleistung zu verbraten.

  8. Ich bin jetzt bereits lange Zeit Mitleser und möchte nun auch mein Wissen weitergeben. Seit 12 Monaten nutze ich einen WordPress-Blog bei netcup und kann Euch von meinen Erfahrungen mit
    dem Hosting-Anbieter berichten.
    Die Webhosting-Tarife von netcup orientieren sich an Anfängern, was mir in dem Fall nur recht sein konnte:
    Mit niedrigem Kosteneinsatz bekommt man schon eine gute Leistung und guten Support.
    Der sehr gute Service liegt wahrscheinlich daran, dass alle Mitarbeiter von netcup eine technische Ausbildung oder einen technischen Studienabschluss absolviert haben.

    Anfang 2017 installierte ich WordPress auf meinem neuen netcup Webhosting 1000 Tarif.
    Da ich ein neuer Kunde war, konnte ich einen 5,00 € Rabattcode
    einlösen, der den Preis nochmals gesenkt hat. Btw. ich habe hier noch ein paar ungenutzte Gutscheine für Neukunden, die ich nicht mehr brauche, evtl.
    kann hier jemand etwas damit anfangen:
    36nc15223317244 , 36nc15223317247 , 36nc14825123344,
    36nc14825122614

    Besonders war ich an der Erreichbarkeit und der Ladezeit meiner Webseite interessiert, denn was nützt ein billiger Anbieter mit hunderten von Gigabyte Speicherplatz, wenn die Webseite stundenlang nicht
    erreichbar ist oder so lahm läd, dass die Besucher der Webseite wieder den Rücken kehren? Also
    habe ich einige Monate lang mit meinem Python-Script
    den WordPress Blog minütlich gemessen.

    Die durchschnittl. monatl. Erreichbarkeit lag bei 99,
    91%und die durchschnittliche Ladezeit meines WordPress-Blogs bei 0,17 Sekunden, was in dieser Preisklasse ein sehr guter Wert ist.
    Als sehr beruhigend empfand ich die vollatomatische Sicherung meiner Dateien und Datenbank, die täglich durchgeführt wurde.
    Für mich bedeutet das, dass ich künftig stärker auf netcup setzen werde.

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