Das Jahr-2038-Problem

CR257 Von falsch verstandener Datensparsamkeit und mangelnder Vorstellungskraft ()

Erinnert Ihr Euch noch an das Jahr-2000-Problem, das Computer zum Crashen bringen und die Welt ins Chaos stürzen sollte? In CR257 spricht Marcus Richter mit Andreas Bogk über den Nachfolger, das Jahr-2038-Problem und warum es uns heute schon betrifft.

Mitwirkende

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Marcus Richter
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Andreas Bogk

10 Gedanken zu „Das Jahr-2038-Problem

  1. Schöne Sendung. Allerdings glaube ich, dass das mit dem GPS nur Hype war. Ich habe einen alten GPS-Empfänger von dem ich sicher bin, dass der definitiv kein Update bekommen hat. Ich finde den nur leider im Moment nicht um das zu testen, aber die Berichte im Netz sagen aus, dass das Teil völlig normal weiter läuft, nur halt mit einem Fehler im Datum von 1024 Wochen. Die Position und die genaue Sekunde sollen aber noch funktionieren. Ich muss das mal testen so bald ich den finde.

    Dass das einfach weiter funktioniert ist auch irgendwie klar, denn die ganzen Berechnungen haben dann auch einen Überlauf

    Man zählt übrigens Wochen, weil die die Zeit innerhalb einer Woche in 6 Sekunden Schritten zählen was in 17 Bit passt. Da man bei GPS eine Datenrate von 50bps hat, will man da möglichst Bits sparen. Je mehr Bits man da verwendet um so länger dauert es bis die Position bestimmt werden kann.

    • War definitiv kein Hype. Ich hatte ein altes TomTom-Navi, welches nach dem Tag keinen Sync mehr bekommen hat.

      Viele Geräte (z.B. die mit Chipsatz von Firma u-blox) haben tatsächlich korrekt funktioniert, weil das von Anfang an korrekt implementiert war.

  2. Sogar der hochverfügbare, sichere, digitale Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsdienst-Funk war davon betroffen, mit 2 Monaten Vorlaufzeit.
    Siehe:
    https://www.digitalfunk.niedersachsen.de/images/Dokumente/Aktuelles/Newsletter/2019/Newsletter_ASDN_01-2019.pdf
    „2. GPS Week Rollover
    […]
    Bei einzelnen Endgeräten aus der 8xxx-Serie der Fa. Sepura wird es ab dem 07. April 2019 zu falschen GPS Positionsberechnungen kommen.
    Um dies zu verhindern, müssen die betroffenen Endgeräte mit einem Tool bearbeitet werden.
    Die Fa. Selectric wird die betroffenen Nutzer informieren.
    Umfangreiche Erläuterungen zur Nutzung des Tools, sowie das Tool selber („Sepura_Tool_GPS-Week-Roll-Over_reset“) befinden sich im geschützten Bereich auf der Homepage der ASDN (www.digitalfunk.niedersachsen.de).“

  3. Korrektur zum Ariane 5 Beispiel: Das war kein unbedeutender Fehler, der konsequenzlos geblieben wäre, wenn die Überwachung nicht die Rakete gesprengt hätte. Beide Inertialnavigationssysteme (aktiv und Backup) haben wegen eines Wertebereichüberlaufs fast gleichzeitig begonnen, falsche Werte zu liefern. Die Steuerung hat daraufhin versucht, die vermeintlich grob falsche Richtung der Rakete durch Bewegung der Antriebsdüsen bis zum Vollausschlag zu korrigieren. Das brachte die Rakete erst tatsächlich in eine Schieflage und sie zerbrach in Folge der dadurch entstehenden mechanischen Belastung. DANN wurde die Rakete zur Sicherheit automatisch gesprengt.

  4. Tolle Folge! Würde mich freuen, wenn in Zukunft auf den sarkastischen Unterton von wegen „wie kann so etwas in einem Unternehmen passieren“ (bspw mit dem System in der Chemie-Fabrik) verzichtet wird. Wo Menschen arbeiten wird es sowas immer wieder geben. So ein uralt-system haben viel mehr >Kleinunternehmen als man meinen möchte. Hierzu der Appell einfach mehr Aufklärung (Gott bewahre: Werbung) zu machen.

  5. Schöne Sendung, aber ihr habt am Anfang (so um 16 Minuten rum) leider mehrfach behauptet, das 32. Bit wäre das Vorzeichenbit und würde nicht genutzt – das ist aber so nicht korrekt. Natürlich wurde/wird es genutzt, und zwar um Daten VOR dem 01.01.1970 zu kodieren! (Geburtsdatum etc.)

    Daraus folgt auch, dass das Datum zum besagten Zeitpunkt im Jahr 2038 natürlich NICHT auf den 01.01.1970 zurückspringen wird, sondern auf den 13.12.1901!

    Leider ein ziemlich essenzieller Fehler in der Erklärung, den ich von den Experten des CCC so nicht erwartet hätte! 😉

    Trotzdem sehr interessant und unterhaltsam wie immer!

    Liebe Grüße,
    Fabian

  6. Zwei Korrekturen / Ergänzungen:
    1.) Bei einem Überlauf würde die Zeit nicht auf Januar 1970 zurückspringen sondern auf Dezemer 1901 (wegen dem Vorzeichen)
    2.) Schaltsekunden werden bei der Unixzeit ignoriert.

  7. Kleines Lob. Mein altes TOM TOM hat sogar noch nach dem Ende der Supportzeit ein Firmwareupdate bekommen. Allerdings wer nutz diese alten Dinger schon noch…

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